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The Future will be soon. And it will be female

Frauen in der Technik bei Fill - Jana | © Fill

Frauen in der Technik haben die Welt der Technik verändert. Doch immer noch fehlt die Selbstverständlichkeit. Fill geht hier voran

Sieht man heutige Technik-Arbeitsplätze, so unterscheiden sie sich stark vom Umfeld vor 30 Jahren. Offensichtlichstes Merkmal: der Frauenanteil. Doch insgesamt ist alles heller, ruhiger, lösungsorientierter und positiver. Denn Frauen verändern Technik.

Puppe oder Lego, blau oder rosa, Prinzessin oder Ritter - das waren Entscheidungen, die früher schon vor der Geburt getroffen wurden. Wobei früher mancherorts noch heute ist. Mädchen und Jungen wurden klare Rollenbilder zugeteilt, darin enthalten ist auch ein Set von möglichen und unmöglichen Berufen.

Tatsächlich sagen mehr als 70 Prozent der im technischen Bereich tätigen Menschen, dass ihr Berufswunsch schon im Kindergartenalter geprägt wurde. Doch wie kommen Kinder – vor allem aber Mädchen – in diesem Alter mit Technik in Berührung? Fill hat mit dem Future Lab ein wichtiges Ziel gesetzt: Kinder spielerisch für Technik zu begeistern. Ein erster Schritt, um Rollenbilder aufzulösen.

 

 

Stereotype Aussagen wie „Frauen reagieren viel zu empfindlich“ sind für Carmen Kobencic genauso überholt wie der Irrtum, dass Mädchen nicht an Autos oder technischen Geräten interessiert seien.

„Meine Lieblingsfächer in der Schule waren immer schon Mathematik und Physik – anders als man es von einem Mädchen erwarten würde. Aufgrund dieser Interessen wusste ich bereits in der Unterstufe, dass ich mich später in einem technischen Beruf wieder finden werde.“

//Carmen Kobencic, Softwareentwicklerin Vision bei Fill

In der HTL mit dem Schwerpunkt Communications hatte sie bereits erste Berührungspunkte mit der Kamera-Technik. Jetzt arbeitet sie bei Fill im Bereich Softwareentwicklung Vision. Carmen ist für die Programmierung und Umsetzung von Bildverarbeitungsprojekten zuständig. Als Bildverarbeitungsexpertin entwickelt sie optische Prüfsysteme und prüft diese auf Kosteneffizienz und technische Voraussetzungen.

Es lässt sich nicht leugnen, dass die Welt der Technik nach wie vor eine Männerdomäne ist. Es ist weniger die Branche als vielmehr externe Faktoren, die Frauen eine Karriere – egal in welchem Bereich – erschweren. Neben Rollenklischees sind es die schlechte Vereinbarkeit eines intensiven Berufs mit der Familienplanung, die Schuldgefühle, die junge Mütter haben, wenn sie ihre Karrieren verfolgen, das maskuline Umfeld in vielen Unternehmen, die Karrieren verhindern oder beenden.

„Ich habe schon als Kind gelernt, dass man auch mal gegen den Strom schwimmen darf, dass man sich in gewissen Situationen durchboxen muss und es oft Geduld braucht. Trotzdem habe ich mich bewusst für eine technische Ausbildung entschieden. Ich denke, das war bisher die beste Entscheidung meines Lebens.“

//Carmen Kobencic, Softwareentwicklerin Vision bei Fill

Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften führt dazu, dass sich die Industrie seit einigen Jahren damit beschäftigt, gesellschaftliche und gesetzliche Defizite auszugleichen. Fill hat hier eine besondere Vorreiterrolle, schließlich ist Gleichberechtigung („We are one“) nicht nur ein leerer Satz in der Firmenphilosophie, sondern ein gelebter Wert des Unternehmens. Chancengleichheit entsteht durch die Möglichkeit, nach der Karenz die Arbeitssituation an die private Lebenssituation anzupassen. Homeoffice, Teilzeitmodelle, eine Krabbelstube und Ferienbetreuung sind ein Teil des Angebotes, das es gerade jungen Müttern erleichtern soll, den Kontakt zur Arbeitswelt nicht zu verlieren. Aber es bedeutet auch, dass man seiner Berufung folgen kann. Und es bedeutet, dass jede und jeder in dieser Rolle Anerkennung findet.

In der Praxis lässt sich das nur über jahrelange Bewusstseinsbildung erreichen. Erkennbar ist, dass sich die Bemühungen bezahlt machen, denn die Zahl der Frauen im Unternehmen steigt. Als Sandra Hammerer 2008 bei Fill anfing, war die mittlerweile 42-jährige Maschinenbautechnikerin und Mutter einer 9-jährigen Tochter eine der ersten Frauen in ihrem Bereich.

„Als ich damals im Unternehmen startete, war ich die erste Frau in diesem Beruf, das war gerade am Anfang nicht so einfach. Als Frau musste ich mich gegenüber den männlichen Kollegen erst beweisen.“

//Sandra Hammerer, Maschinenbautechnikerin

 

Als die erste Skepsis der männlichen Kollegen erst einmal überwunden war, spielte das Geschlecht keine Rolle mehr. Denn Sandra steht ihnen fachlich um nichts nach. Sie war eine der ersten, die den Bereich der Montage für Frauen erschlossen hat. Heute sehen immer mehr junge Frauen eine Zukunft mit Blaumann und Drehmomentschlüssel. Viele Frauen empfinden das Arbeiten im Team mit mehrheitlich männlichen Kollegen sogar als sehr angenehm.

„Ich bin in meiner Arbeit relativ schnell sehr selbstständig geworden und konnte für meine Aufgaben die Verantwortung übernehmen.“

//Sandra Hammerer, Maschinenbautechnikerin

 

Früher war sie beruflich viel und gerne auf Montagen unterwegs. Als alleinerziehende Mutter mit einem Kleinkind zuhause schien das aber bald nicht mehr möglich – aber auch dafür wurde rasch eine Lösung gefunden. Sandra arbeitet nun im Bereich Zerspanungsprozesse. Wir freuen uns schon auf ihre Tochter. Denn die Zukunft ist female.

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