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Hike & Help am Himalaya

Ein Dach über dem Kopf am Dach der Welt

Am Fuße des Himalaya-Massivs errichtet Wilhelm Rupertsberger gemeinsam mit Freunden für die vom Erdbeben schwer betroffenen Einwohner von Nepal Unterkünfte aus Holz.

Wilhelm Rupertsberger sucht Wege. Er kennt den Unterschied zwischen Holzwegen, direkten Wegen und Abkürzung, er ist alle schon gegangen. Beruflich, als Leiter des Kompetenz Centers Kunststoff, und privat auf vielen, zum Teil sehr herausfordernden Bergtouren.

„Mein Job ist eine wunderbare Mischung aus Technik, Kommunikation und der engen Zusammenarbeit mit Kollegen und Kunden. Ich habe zudem den absoluten Luxus, in verschiedenen Branchen zu arbeiten und hier mitunter bei bahnbrechenden Entwicklungen vorne mit dabei zu sein. Das macht meine Arbeit einzigartig.“

//Wilhelm Rupertsberger, Leiter Kompetenz Center Kunststoff

Wilhelm Rupertsberger startete 1986 als Konstrukteur bei Fill und übernahm im Laufe der Jahre die Projektleitung besonders herausfordernder, kniffliger Projekte – überwiegend im Bereich der Kunststoffindustrie. Seine technische Kompetenz und seine Fähigkeit, Lösungen mit nur wenigen Strichen auf Papier zu bringen, machen ihn zum begehrten Gesprächspartner seiner Kunden.

Unter seinen Karriere-Höhepunkten finden sich zum Beispiel die beiden BMW Meilensteine i3 und i8. Die Entwicklung mehrerer Anlagen unter Einhaltung beinahe unmöglich erscheinender Zeitvorgaben und die Arbeit mit Carbon stellten ihn und sein Team vor scheinbar unüberwindbare Aufgaben. Das enorme Engagement seines Teams hat das Unmögliche möglich gemacht. Alle Termine konnten gehalten werden, die Anlagen wurden erfolgreich in Betrieb genommen und brachten nebenbei Erfahrungen, die bereits für viele weitere Entwicklungen von Bedeutung waren.

Wer so viel Verantwortung trägt, sucht den Ausgleich in der Ruhe. Für Wilhelm bedeutet das: lange Bergtouren – zu Fuß, mit dem Rad oder im Winter mit dem Tourenski. Neben den heimischen Gipfeln konnte er auch schon einige ferne Ziele bereisen. Die Besteigung des Kilimanjaro, des mit 5.895 Metern höchsten Berges Afrikas, mit seiner Tochter Julia war für ihn die herausforderndste und zugleich schönste Tour.

Am 25. April 2015 kam es in Nepal zu einem schweren Erdbeben, durch das 9.000 Menschen starben und über 600.000 Gebäude in der abgelegenen und relativ armen Himalaya-Region beschädigt wurden. Gemeinsam mit drei Freunden beginnt Wilhelm ein Hilfsprojekt. Er sammelt Geld, Ideen, plant, organisiert und schickt im Februar 2016 Baumaterial und Werkzeug im Container auf den Weg nach Nepal. Die vier „Friends for Nepal“, kurz: F4N, reisen nach Trishuli und bauen gemeinsam mit Menschen aus der Bevölkerung ein erstes Musterhaus. Sie zeigen den Umgang mit Werkzeugen, erklären Techniken und schaffen so wertvolles Wissen, das im Aufbau des Ortes wichtig ist. Bereits nach einer Woche können sie die Errichtung des Dachfirsts feiern. Geschenke aus dem Fill-Shop, wie unser Maskottchen Filli Future, bringen Kinder zum Lachen. Auch die nach ihm benannte Filli Future Foundation unterstützt Wilhelm bei seinem Projekt.

„Bei den Arbeiten erfuhren wir viel über die Nepalesen, ihre Lebensweise und was ihnen wichtig ist. Besser kann man ein Land und die Menschen nicht kennen lernen. Ihre Freude und Zufriedenheit trotz dieses schweren Schicksals bleiben mir ewig in schöner Erinnerung.“

//Wilhelm Rupertsberger, Leiter Kompetenz Center Kunststoff

Dem ersten Hilfseinsatz folgen drei weitere Besuche in Nepal. Jeder Besuch ist ein Wiedersehn mit Freunden aus dem Dorf und die Gelegenheit, die einzigartige Bergwelt noch besser zu erkunden. Mit Vorträgen über ihre Arbeit in der Krisenregion konnten die vier Freunde bereits über 30.000 Euro sammeln. Geld, das in die Renovierung der Krankenstation in der Krisenregion und den Bau weiterer Holzhäuser bestens investiert wurde.

"Reisen, Bergsteigen und dabei Menschen helfen, ist für mich der Inbegriff von Urlaub. Durch das Eintauchen in eine andere Welt ändern sich Sichtweisen – und das ist wertvoll.“

//Wilhelm Rupertsberger, Leiter Kompetenz Center Kunststoff

Ob im Projektgeschäft oder auf Touren ins Ungewisse, Wilhelm folgt immer den gleichen Prinzipien: „Ich beginne mit der Planung und teile die Besteigung in Etappen. Auch überlege ich, mit wem ich die Tour mache. Irgendwann stehe ich mit Respekt vor dem Berg und beginne zu gehen. Schritt für Schritt. Ich erreiche die Etappenziele und treffe zwischendurch immer wieder Entscheidungen, welchen Weg ich gehe. Wenn ich einen falschen Weg eingeschlagen habe, gestehe ich es mir ein und gehe zur Kreuzung zurück. Genauso ist es in unserem Projektgeschäft. Die Projekte erscheinen oft unlösbar. Mit Planung und Strukturierung wird es klarer, und im Team erreichen wir das Ziel. Wichtig ist in beiden Fällen, Ruhe und Gelassenheit zu bewahren – ja nicht hektisch werden.“

Die F4N werden nicht müde: Derzeit unterstützen sie finanziell drei Schulprojekte in Süd-Nepal: Eine Slumschule, eine Gefängnisschule und eine Schule für Lepra-Kranke. Auch diese Projekte wird Willi besuchen, sobald es die Corona-Situation in dieser Gegend erlaubt.

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